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Fosyl Canruun

Die 04. Ausstellung zum Jahresprogramm SPRIT  und SPIRIT des EINSTELLUNGSRAUM e.V.
2020 Dauer der Präsentation: 30.04. bis 15.05.2020

Gezeigt wird eine Schaufensterinstallation eines Zeremonienortes mit mehreren Skulpturenstelen, Bodenobjekten und Bildtafeln, die an die Präsentation in einem ethnologischen Museum erinnert.


Gesamtansicht Schaufensterinstallation "Fosyl canruun" , 2020,
ca 300 x 180 250 cm, angebrannte Baumskulpturen (Holz- Zement Verbundwerkstoff), Lack, Linoldrucke auf Leinwand, Kiefernholz, Leimholzplatten




Wie sähe unsere Zivilisation heute aus, wenn sie eine andere Abzweigung ihres entwicklungsgeschichtlichen Weges genommen hätte, wenn unsere Vorstellungen und Konventionen sich in eine ganz andere Richtung entwickelt hätten?

Mit seinem Projekt "Die ethNokonstruktivistische Sammlung" untersucht Bernhard Schwank die heutige kulturelle Praxis mit ästhetischen Mitteln und rituellen Denkstrukturen archetypischer Kulte im Kontext einer fiktiven ethnologischen Ausstellung und verweist auf den konstruktivistischen Charakter unserer Erkenntnisweisen
.




Die raumbezogene Schaufenster- Installation führt uns an den Ort der bedeutenden Fosylcanruun-Zeremonie, die der Verehrung der fossilen Ahnen und verschiedenen sozialen Interaktionen, wie z.B. Lösung von Streitfragen und gegenseitigen Bekanntmachungen, dient. In Vorbereitung auf diese besonderen Anlässe werden Schnitzereien und Holzobjekte gefertigt, die zum Abschluss der Zeremonie rituell verbrannt oder in einen Container geworfen werden, um zu verrotten.




Die mumienartigen, als Stelen arrangierten Libomi-Figuren, die auch als Ölgeister verehrt werden, stellen mit ihrer petrolischen Symbolik eine Verbindung zwischen den fossilen Ahnen und den Lebenden her.




Eine zentrale Funktion hat hier die skulpturale Darstellung des Beschleunigungsgottes Libomi, der uns mit seiner Essenz nährt, die die temporäre und rauschhafte Befreiung der Seele vom Körper durch automobile Geschwindigkeit ermöglicht.


Die Suprema-Ideogrammtafeln aus angebranntem Leimholz zeigen ausgefräste Motive, die kulturell tragende Begriffe versinnbildlichen und oft bei Ritualen mit transzendentalen Absichten Verwendung finden. Thematisch umkreisen sie häufig das Gleichgewicht zwischen Rausch und Mäßigung.